Digital und wieder vor Ort: Das halten die Deutschen Kardiodiagnostiktage 2022 bereit

Vom 13. bis 15. Juni warten die Deutschen Kardiodiagnostiktage 2022 in Leipzig gemeinsam mit dem 15. Leipziger Symposium Nichtinvasive Kardiovaskuläre Bildgebung wieder mit einem abwechslungsreichen Programm auf. Im Interview berichten zwei der wissenschaftlichen Leiter der Veranstaltung, Prof. Dr. Matthias Gutberlet und Prof. Dr. Holger Thiele, über die Tagungsschwerpunkte sowie das neue hybride Veranstaltungsformat.


Herr Professor Thiele, Herr Professor Gutberlet, ursprünglich sollten die 14. Deutschen Kardiodiagnostiktage im Februar dieses Jahres stattfinden – was hat Sie zu der Terminverschiebung bewogen und hat der neue Termin Auswirkungen auf die Programmgestaltung?

Professor Thiele: Leider mussten wir die Kardiodiagnostiktage aufgrund der Pandemie verschieben, um zumindest in Teilen eine Präsenzveranstaltung anbieten zu können. Das wäre diesen Februar zur Hochphase der Omikron-Welle nicht möglich gewesen. Natürlich möchten wir uns alle wieder in Präsenz treffen und auch gemeinsam fortbilden. Das können wir im Juni hoffentlich so umsetzen.

Professor Gutberlet: Die Verlegung hat aber auch einige Vorteile! Im Juni werden wir bei schönem Wetter sicher auch noch besser in der Lage sein, den optimalen Standort der Kongresshalle am Leipziger Zoo zu nutzen und in den Pausen die direkt am Zoo liegende Terrasse zu bespielen.

Welche Themenschwerpunkte haben Sie in diesem Jahr gesetzt und warum?

Professor Gutberlet: Wir werden unter anderem versuchen, ein Zwischen-Resümee zu ziehen, inwieweit die veränderten Leitlinien zum akuten und chronischen Koronarsyndrom bereits Einzug in den klinischen Alltag gefunden haben. Des Weiteren wird es dieses Jahr durchaus etwas CT-lastiger, weil es hier in den letzten Jahren doch recht revolutionäre Entwicklungen für die kardiale Bildgebung gab. Stichworte wären hier Photon-Counting- und Spektral-CT. Diesem tragen wir auch mit unserer Honorary Lecture zur Ehrung von Professor Thomas Flohr aus Erlangen Rechnung.

Professor Thiele: Daran anknüpfend bieten die Kardiodiagnostiktage wie gewohnt Schwerpunktinhalte und neueste Studiendaten zur CT sowie MRT und auch anderen bildgebenden Verfahren. Darüber hinaus können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von vielen Live Cases aus dem Herzzentrum Leipzig profitieren, die sowohl die Relevanz der Bildgebung im klinischen Alltag als auch bei der Steuerung von Interventionen verdeutlichen.

Erwarten die Teilnehmenden im Rahmen der Hybridtagung neue Formate?

Professor Gutberlet: Es werden dieses Mal bis zu 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der fallbasierten Workshops die Möglichkeit haben, selbst an zur Verfügung gestellten Computerworkstations „Hand anzulegen“.

Professor Thiele: Generell versuchen wir immer so innovativ wie möglich zu sein: Altbewährte und neue Formate im Hybrid-Teil werden für die Teilnehmenden hoffentlich spannende neue Aspekte bieten.

Sie erwähnten bereits den fallbasierten Workshop – haben Sie darüber hinaus noch weitere Workshops geplant?

Professor Thiele: Definitiv! Es gibt wieder Zertifizierungskurse zur kardialen CT und MRT sowie die schon erwähnten fallbasierten Workshops, teilweise als „Hands-on“ an realen Fällen und an Workstations.

Professor Gutberlet: Diese werden zu den Themen „MRT: T1-T2-Mapping“, zur „Perfusion“ mit allen Modalitäten von der Echokardiografie bis zur CT, zur „CT-TAVI-Planung“, „MR Klappen- und Flussanalyse“ bis hin zur „MRT bei angeborenen Herzfehlern und 4D-Fluss“ reichen. Erfreulich umfangreich wie Sie sehen!

Sie haben über 40 verschiedene Sessions beziehungsweise Kurse geplant – auf welche Veranstaltung freuen Sie sich besonders?

Professor Gutberlet: Auf alles, was wieder in Präsenz stattfinden kann. Diskussionen live auf der Bühne sind doch etwas Anderes als per Onlinekonferenz. Trotzdem werden wir versuchen, so viele Inhalte wie möglich auch für Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die nicht vor Ort sein können, zu streamen oder später on Demand zur Verfügung zu stellen. Besonders freue ich mich auf die Paneldiskussion der Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und der Deutschen Röntgengesellschaft, die ihre Sicht auf die Entwicklungen der nicht-invasiven kardiovaskulären Bildgebung für das Jahr 2025 mit uns diskutieren werden.

Professor Thiele: Ich freue mich immer besonders über die interdisziplinären Diskussionen der einzelnen bildgebenden Modalitäten, in denen Fragestellungen mit unterschiedlichen und interessanten Ansätzen beantwortet werden – ich denke da zum Beispiel an die Diagnostik der Koronaren Herzkrankheit. Das dürfte auch dieses Jahr wieder sehr erkenntnisreich werden. Alle weiteren Informationen zu den Deutschen Kardiodiagnostiktagen finden Sie übrigens unter www.kardiodiagnostik.de – wir freuen uns auf Sie!

Vielen Dank für das Gespräch!